Ein ungeschickter Social-Media-Kommentar, ein paar überhebliche Worte – und schon steht eine Marke oder in diesem Fall eine Band im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Culcha Candela hat das kürzlich auf die harte Tour gelernt. Ihre patzige Antwort auf die Anfrage einer bald 18-Jährigen, ob sie auf ihrem Geburtstag spielen würden, schlug auf TikTok hohe Wellen.
Statt einer freundlichen Absage folgte ein unnötig überheblicher Vergleich mit Drake und Cro. Die Reaktion? Ein viraler Shitstorm. Und während sich die Band für ihre Wortwahl entschuldigte, nutzte Cro die Steilvorlage und konterte auf TikTok mit „Wann soll ich wo sein?“ – ein smarter Schachzug, der ihn sympathisch und publikumsnah wirken ließ.
Doch dieser Vorfall zeigt nicht nur, wie man es besser oder schlechter machen kann, sondern auch, welche Dynamik Aufmerksamkeit im digitalen Zeitalter hat – eine Frage, die besonders für Unternehmen interessant ist.
Negative Aufmerksamkeit – Chance oder Risiko?
Culcha Candela dient als Beispiel dafür, wie negatives Verhalten eine Welle an Reaktionen auslösen kann. Plötzlich spricht jeder über die Band – auf TikTok, Instagram und sogar auf der Straße. Ob die Leute sich über die Band amüsieren oder aufregen, spielt auf den ersten Blick kaum eine Rolle: Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit, und Reichweite ist Reichweite.
Aber was bedeutet das für den Ruf einer Marke oder eines Unternehmens?
Aufmerksamkeit kann den Traffic antreiben, Interaktionen steigern und sogar kurzfristig für mehr Sichtbarkeit sorgen. Doch der langfristige Effekt hängt davon ab, wie man mit der Situation umgeht. Wer wie Culcha Candela überheblich auf seine Community reagiert und sich dann nur halbherzig entschuldigt, verliert schnell an Glaubwürdigkeit. Wer jedoch, wie Cro, die Gelegenheit nutzt, um sich humorvoll und sympathisch in Szene zu setzen, kann aus einer fremden Panne Kapital schlagen.
Was Unternehmen daraus lernen können:
- Community: Wer sich über seine Zielgruppe stellt, verliert. Sympathische Interaktionen, ehrliche Kommunikation und ein gutes Gespür für die eigene Positionierung sind entscheidend.
- Shitstorms sind planbar – die Reaktion entscheidet: Unternehmen sollten vorbereitet sein auf kritische Reaktionen im Netz und genau überlegen, wie sie auf Kritik reagieren – mit Fingerspitzengefühl statt mit Arroganz.
- Negativ-Publicity kann Reichweite bringen – aber zu welchem Preis? Culcha Candela zeigt, dass selbst eine patzige Antwort für enorme Aufmerksamkeit sorgen kann. Doch bringt es einer Marke langfristig etwas, wenn die Wahrnehmung hauptsächlich negativ ist?
- Timing und Cleverness zahlen sich aus: Während Culcha Candela stolperte, nutzte Cro die Gelegenheit, um sich als publikumsnaher Künstler zu präsentieren. Unternehmen können von dieser Strategie lernen: Manchmal muss man nicht selbst der Skandal sein – es reicht, ihn klug für sich zu nutzen.
Social Media lebt von schnellen Reaktionen, viralen Momenten und Reichweiten. Doch Aufmerksamkeit um jeden Preis ist keine Strategie. Unternehmen sollten sich fragen, welche Art von Reichweite sie wirklich wollen – und ob sie bereit sind, die Konsequenzen zu tragen.Denn eines ist klar: Menschen reden – online und offline.
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